Wer von einem Urlaub in Florida träumt, hat natürlich sofort herrlich breite Strände, das vibrierende Großstadtleben von Miami, den Everglades National Park und bekannte Orte wie Fort Myers, West Palm Beach oder Clearwater an der Tampa Bay vor Augen. Doch auch die pastellfarbenen Häuserfronten und der schicke Lifestyle auf Key West gelten als Besuchermagnet.
Viele möchten auch in erster Linie die traumhafte Route über die Florida Keys bis hin zur südlichsten Insel Key West abfahren, wo mit dem faszinierenden Florida Reef eines der größten Korallenriffe der Welt Schnorchler und Taucher gleichermaßen anlockt. Beschäftigt man sich etwas intensiver mit der geografischen Lage, kommt einem schnell in den Sinn, den Aufenthalt in Florida eventuell noch mit einem weiteren Stopp zu verbinden.
Da Kuba für viele Urlauber zu wenig greifbar ist oder sie Sorge haben, aufgrund der Sprachbarriere nur schwer zurechtzukommen, liegt es nahe, sich stattdessen gedanklich mit Mexiko zu beschäftigen. Zwar liegt Florida in dieser Hinsicht längst nicht so günstig wie Kalifornien, sodass man per Mietwagen einfach über die Grenze nach Tijuana fahren könnte, doch die Flugzeit ist dennoch überschaubar.
Was genau hat es aber mit der sagenumwobenen Stadt auf sich? Lohnt sich ein Besuch von Tijuana überhaupt oder sollte man stattdessen besser andere Ziele in Mexiko ins Auge fassen?
Wie sich die Grenzstadt zum Touristenziel entwickelt hat
Irgendwie ist Tijuana den meisten Menschen ein Begriff, nicht zuletzt natürlich wegen seiner berüchtigten Grenze in die USA und den vielen Nachrichten um illegale Einwanderung und Drogenschmuggel im großen Stil. Natürlich wirkt sich die Tatsache, dass hier Tag für Tag über 200.000 Menschen die Grenzkontrollen durchlaufen, zwangsläufig auf die Atmosphäre aus.
Die Nähe zu den USA ist jedoch auch praktisch, weil man Tijuana in einem Tagestrip von San Diego aus besichtigen kann. Es sind gerade einmal 32 Kilometer Entfernung. Damit lässt sich ein Urlaub in Kalifornien wunderbar mit einem Aufenthalt in Mexiko verbinden oder eben vice versa. Für Besucher aus Deutschland ist der Grenzübertritt denkbar einfach.
Bei der Einreise nach Mexiko wird entweder lediglich ein Tagesvisum für den geplanten Kurzaufenthalt ausgestellt oder ansonsten ein reguläres Touristenvisum mit bis zu 180 Tagen Dauer. Erforderlich hierfür ist lediglich, ein gültiges Flugticket innerhalb dieses Zeitraums vorweisen zu können.
Wer in Mexiko mit der Reise beginnt und diese anschließend in den USA fortsetzen will, benötigt mindestens ein ESTA-Visum für die Staaten. Sofern Florida das primäre Reiseziel darstellt, ist dieses jedoch ohnehin zwangsläufig erforderlich.
Der Ruf von Tijuana
Tatsächlich genoss Tijuana in der Vergangenheit nicht immer den besten Ruf. Aufgrund der Lage war es vor allem zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs für Prostitution, Glücksspiel wie Pferde- und Hunderennen sowie zwielichtige Geschäfte bekannt und der Handel mit Waffen, Alkohol und sonstigen verbotenen Gütern florierte. Während der Zeit der Prohibition kamen US-Amerikaner in Scharen hierher, um die heimischen Bars zu nutzen.
Später galt es viele Jahrzehnte einzig als Vergnügungsmeile, die für viele mit kostengünstigem Spaß im berüchtigten Rotlichtviertel und ausuferndem Nachtleben in Verbindung gebracht wurde. Von diesem Image konnte sich Tijuana glücklicherweise längst verabschieden und wartet inzwischen nicht nur mit vielen Attraktionen rund um das belebte Touristenviertel auf, sondern auch mit einem reichen Kulturangebot, das unter anderem zahlreiche Galerien und allerlei Veranstaltungen einschließt.
Natürlich ist der Unterhaltungswert dennoch nach wie vor hoch. Wer sich für Wrestling begeistert, wird sicher einen der Lucha Libre-Kämpfe besuchen, über die es sogar ein separates Museum gibt. Und wer bereits gerne in Online-Spielotheken wie LeoVegas spielt, kann auch vor Ort eine Reihe ansprechender Lokalitäten finden.
Ein heikles Thema
Was man bei all den touristischen Highlights jedoch nicht vergessen darf, ist die allgegenwärtige Migrationsproblematik in Nordmexiko, die nirgends intensiver zu spüren ist, als in Tijuana selbst. Der gewaltige Grenzzaun zu den USA ist unübersehbar.
Wer etwas genauer hinsieht, erkennt auf den Straßen der Stadt durchaus die Armut und Verzweiflung vieler Menschen, die hier in der Hoffnung auf ein besseres Leben jenseits dieser mächtigen Hürde gestrandet sind. Alle, die einen Besuch planen, sollten sich daher auch im Vorfeld mit dieser schwierigen Thematik auseinandersetzen.
Was es in Tijuana zu erleben gibt
Die Strände in Florida sind atemberaubend. Wenn man jedoch von den Stränden dort nicht genug haben kann, interessiert man sich in und um Tijuana wahrscheinlich auch vorrangig für die herrlich langen Sandstreifen entlang der Pazifikküste. Tijuana hat selbst einen sehr beliebten Stadtstrand zu bieten, die echten Sonnenanbeter ziehen jedoch die Strände im etwas weiter südlich gelegenen Städtchen Rosarito vor.
Das quirlige Stadtleben mit allerlei Gastronomie und Souvenirläden spielt sich rund um die zentrale Avenida Revolución ab. Echt mexikanisches Alltags-Geschehen erlebt man auf dem El Popo Markt und auch eine Streetfood-Tour lohnt sich definitiv. Zudem werden Weinverkostungen im nahen Anbaugebiet Valle de Guadalupe angeboten.
Was Baja California ansonsten noch zu bieten hat
Wer ohnehin schon mexikanischen Boden betritt, kann weiter südlich in Baja California sowie dem anschließenden Bundesstaat Baja California Sur noch so viel mehr entdecken. Die raue Pazifikküste zeigt sich dort mit wilder Natur und die teilweise sehr einsamen Strände in Todos Santos oder Cabo San Lucas sind atemberaubend schön.
In der dem Festland zugewandten Bucht, auch als Golf von Kalifornien bezeichnet, lassen sich Whale-Watching-Touren unternehmen. Mit etwas Glück kann man hier bei einem Yachtausflug sogar mit Rochen, Grauwalen, Delfinen oder Walhaien schwimmen.
Welche Alternativen besonders empfehlenswert sind
Obwohl es allein auf diesem Fleckchen Erde viel zu sehen gibt – Mexiko ist groß und damit auch die Auswahl an denkbaren Alternativen. Anstatt Tijuana anzusteuern, macht es für Strand-Fans beispielsweise deutlich mehr Sinn, stattdessen über einen Zwischenstopp in Mexico City den kleinen Regionalflughafen in Puerto Escondido im Bundesstaat Oaxaca anzufliegen. Diese Ecke gilt als absolutes Surfer-Paradies mit gewaltiger Brandung.
High-End-Unterkünfte wie in Cancún sucht man hier vergebens, stattdessen ist die Bauweise einfach und nachhaltig. Wer Party sucht, wird sie hier ebenfalls finden, jedoch ist alles sehr entspannt und deutlich mehr auf Individualreisende ausgerichtet. Auch das vergleichsweise niedrige Preisniveau wird Urlauber erfreuen.
Die gleichnamige Hauptstadt des Bundesstaats fasziniert mit ihren kolonialen Prachtbauten und einer hochgelobten regionalen Küche. Viele Optionen für Ausflüge zu Ausgrabungsstätten und Naturdenkmälern in der Umgebung runden das Ganze ab.
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